Was tun wir eigentlich rings um die Geburt und jetzt bei den drei Tage alten Welpen?
Im Vorfeld versuchten wir, die manchmal ziemlich krasse Hündin Ekata davon abzuhalten, kurz vor ihrer Geburt exzessiv zu spielen. Wir wissen nicht, ob es nötig war, aber es schien uns ratsam, diesem zum Schluß ziemlich kugelrunden Hund etwas Einhalt zu gebieten. Sie war gar nicht davon überzeugt, daß man von dem üblichen "Alles-oder-nichts" Spiel mit vollem Körpereinsatz vielleicht doch ein paar Nuancen runterfahren könnte, wenn man nur noch wenige Tage vor der Geburt ist.
Und wir bauten eine Wurfkiste:
Das ist die Rückzugsecke, die ganz für die Hündin und ihre Jungen reserviert ist. Mama Hund kann hier kommen und gehen (meist jedoch dasein), die Welpen jedoch können das Domizil durch die Bauform in den ersten Tagen nicht versehentlich verlassen. So braucht man keine Sorge zu haben, daß ein Hundejunges irgendwohin verschwindet und in Gefahr gerät. Wir haben eine Rotlichtlampe installiert, so daß die Kleinen auch eine Wärmequelle haben, wenn die Mutter nicht anwesend ist. Sie können ihren Wärmehaushalt zunächst noch nicht selbst regulieren. Die Wurfkiste steht im Wohnzimmer, das ist der zentrale Ort, an dem wir auch selbst die beste Gelegenheit haben, alles zu überwachen und nebenbei die üblichen Dinge in der Wohnung tun zu können.
In den Tagen vor dem wahrscheinlichsten Geburtstermin sollte man seine Hündin genau beobachten, damit man die direkten Geburtsanzeichen nicht übersieht.
Dann die Nacht vor Tag Null: Wir schlafen jetzt unten auf dem Sofa, damit Ekata nicht mehr Treppen steigen und vor allem herunter muß. Und wirklich: Ekata ist extrem nervös – ein sicheres Indiz für die herannahende Geburt.
6:39 geht es dann los. Der Tag verläuft nun ganz anders, als er geplant war. Unsere Tätigkeiten erstrecken sich auf folgende Dinge:
- Geburtszeitpunkt festhalten
- Welpen wiegen
- Zeitabstände zwischen den Geburten überwachen (damit potentielle Probleme erkannt werden können)
- die Handtücher/Decken in der Wurfkiste regelmäßig wechseln
- Waschen aller Decken
- erste Interaktionen von Ekata mit den Kleinen bewachen
- beim Agieren mit einem Welpen sind jetzt immer die Hände zu desinfizieren
Ich habe den Keybordständer gleich zu einem Stehpult für den Laptop erweitert. So kann ich Welpendienst übernehmen und gleichzeitig meinen dienstlichen Verpflichtungen nachkommen. Selbst das Arbeiten geht hier also – nicht ideal, aber es geht.
Und was tun wir jetzt in den ersten Tagen beim Welpendienst? Es ist natürlich sinnvoll, ein Auge darauf zu haben, was Iro tut. Wir werden ihn vorläufig erst einmal zu den Welpen lassen. Es gibt ziemlich unterschiedliche Verhaltensweisen von den Rüden, wir möchten möglichst wenig reglementieren, aber Vorsicht ist eben die Mutter der Prozellankiste.
Und dann wird Ekata zusehends "normaler": Ihr typisches Interesse an Vorgängen in der Küche wird immer heftiger, vor allem zu der Zeit in der sie Hunger bekommt. Da wird dann das eigene Lager schon mal fluchtartig verlassen, egal ob irgendwelche Würmchen noch trinken. Die fallen schon von allein ab. ;-) Spannend und etwas betreuungsintensiv ist dann jedes Mal der Moment, an dem sie wieder zurückkommt. Sie ist dann manchmal etwas grobmotorisch, da kann es schon mal passieren, daß ein Kleiner unter der Riesenpranke der Mutterhündin verschwindet.
Genau deshalb haben wir ja momentan unseren Welpendienst: Es ist zwar schön, wenn Ekata das Lager auch gegen Iro verteidigt (sie knurrt teilweise recht böse), aber was würde das nützen, wenn sich Mama Hund vorher komplett auf ihr Junges setzen würde?
Dann kontrollieren wir täglich die Gewichte umm Unregelmäßigkeiten schnell zu entdecken. Und es ist empfehlenswert, Hungerphasen von Mama Hund möglichst rechtzeitig zu erkennen (oder wenn es mal rausgehen muß für die dingenden Bedürfnisse). Und wenn Ekata nicht in der Box liegt, sehen wir zu, daß es zu keinen Eskalationen zwischen Iro und Ekata kommt, denn Iro weiß noch nicht so richtig, wie er das Ganze bewerten soll.